EBUS-Award für VLP-Geschäftsführer Stefan Lösel

12.07.2022, 15:35 Uhr
Verkehrsstaatssekretärin Daniela Kluckert überreicht Stefan Lösel (r.) den EBUS Award 2022 in der Kategorie Persönlichkeiten E-Mobilität im ÖPNV im Beisein von Dietmar Scheel, Mitglied des Vorstandes Forum Verkehr und Logistik e.V. (l.) Foto: VLP

Verkehrsstaatssekretärin Daniela Kluckert überreicht Stefan Lösel (r.) den EBUS Award 2022 in der Kategorie Persönlichkeiten E-Mobilität im ÖPNV im Beisein von Dietmar Scheel, Mitglied des Vorstandes Forum Verkehr und Logistik e.V. (l.) Foto: VLP

Nationaler Umweltpreis im ÖPNV ehrt das Engagement der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH im Bereich E-Mobilität „Für sein beispielhaftes und ideenreiches Engagement zur Einführung elektrisch angetriebener Busse im ländlichem Raum“ erhält Stefan Lösel, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP) mbH den EBUS-Award 2022 in der Kategorie „Persönlichkeiten E-Mobilität im ÖPNV“ durch das Forum Logistik und Verkehr e.V. verliehen. So steht es auf der Urkunde, die Stefan Lösel am vergangenen Montag (11.07.2022) bei der Verleihung in Berlin entgegennehmen konnte. „Ich nehme den Preis stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen der VLP entgegen, die in den vergangenen drei Jahren hart daran gearbeitet haben, die VLP auf einen klimaneutralen Kurs zu bringen. Die VLP hat viel Unterstützung erhalten. Wir danken unserem Gesellschafter und Aufgabenträger ÖPNV, dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, den örtlichen Netzbetreibern, den Fördermittelgebern und allen unseren Partnern und
technischen Lieferanten“, sagt Stefan Lösel.

Die VLP ist das erste Verkehrsunternehmen in Deutschland, dass Busverkehre im ländlichen Raum in großem Umfang auf Elektrobusse umstellt. Innerhalb dieses Projektes werden dabei nicht nur 45 Elektrobusse bis August 2022, sondern auch die erforderliche Werkstattausstattung beschafft sowie die Ladeinfrastruktur mit Netzanschlüssen, Lademanagement und bidirektionalen Ladegeräten auf allen zwölf VLP-Betriebshöfen in MV geschaffen. Der Netzanschluss erfolgt dabei sofort mit einer Leistung, die für die Elektrifizierung der gesamten VLP-Flotte von 200 Fahrzeugen erforderlich ist. So sollen auch in Zukunft problemlos weitere Fahrzeuge in Dienst gestellt werden können, ohne dass der Netzanschluss erweitert werden müsste.

Bidirektionale Ladegeräte werden eingesetzt, da eine Sektorenkopplung als weiteres Geschäftsmodell geschaffen werden soll. Die VLP ist hierzu assoziierter Partner in dem vom Bund geförderten Forschungsprojekt: „Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen und innovativen Systemintegrationskonzepts für die Sektorenkopplung von Verkehr und Strom“ (EUniS). Eine bidirektionale Infrastruktur hat den Vorteil, dass Busse nicht nur geladen werden, sondern auch Energie an das Netz abgeben können. Die Besonderheiten des Schülerlinienverkehrs der VLP mit geteilten Diensten und Dienstunterbrechungen am späten Vormittag, also einem Zeitraum mit großem Dargebot an erneuerbaren Energien, machen eine Sektorenkopplung von ÖPNV und Energiewirtschaft besonders sinnvoll. Gleiches gilt für das Überangebot an erneuerbaren Energien am Wochenende und in den Sommerferien, wo große Teile des Busbestandes nicht im Verkehr sind und als Batteriespeicher dann Strom ins Netz einspeisen können, wenn der Bedarf hoch und das Angebot niedrig ist. Mit einem intelligenten Lademanagement, auf welches die Netzbetreiber Zugriff haben werden, sollen Stromschwankungen durch die Gewinnung aus erneuerbaren Energiequellen ausgeglichen werden können.

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim ist stolz auf die Auszeichnung seines hundertprozentig kommunalen Tochterunternehmens. „Die E-Bus-Flotte im Landkreis Ludwigslust-Parchim nimmt weiter Fahrt auf. Derzeit fahren bereits 30 E-Busse in den Stadtgebieten von Ludwigslust und Parchim. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Konzept weiterhin ausbauen können, denn im August werden 15 weitere E-Busse geliefert. Mit der Umstellung auf Elektromobilität leisten wir einen riesigen Beitrag zur im KEK 2030 geplanten Reduzierung der Emissionen um 55Prozent. Damit liegt der Landkreis im Vergleich zu anderen weit vorn. Das sollten wir in den kommenden Jahren weiterhin verfolgen und vorantreiben“, sagt Landrat Stefan Sternberg.

Der EBUS-Award ist der wichtigste nationale Umweltpreis im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der Preis ehrt Unternehmen und Personen, die sich durch die Entwicklung von technischen und betrieblichen Lösungen verdient gemacht haben, um elektrisch betriebene Busse im europäischen ÖPNV einzuführen. Der Preis wurde bereits zum fünften Mal verliehen.